MyoMot


Was bedeutet MyoMot?


MyoMot steht für Myo = Myofunktionelle Störung und 

Mot = Motorik und Motivation.


Es gibt 6 Bausteine, die individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt, in der Therapie kombiniert werden: Wahrnehmung, Reflexe, Tonus/Haltung, Gleichgewicht, Bewegung und Mundfunktion. In einer Therapiestunde kommen von Beginn an immer alle Elemente zum Einsatz.



Ursachen von Myofunktionellen Störungen 

Organische Ursachen: genetische Faktoren, Frühgeburt, Verletzungen, Tumore, behinderte Nasenatmung (Polypen, Tonsillen)

Funktionelle Ursachen: Mundatmung, Nachahmung, Wahrnehmungsstörung, persistierende frühkindliche Reflexe, falsch erlerntes Schluckmuster

Verhalten: Gewohnheiten wie Nägelkauen, Lippenbeißen, nicht altersentsprechende Nahrung (vergrößertes Saugloch der Flasche, falscher Sauger), langer Schnullergebrauch frühkindliche Essgewohnheiten



Mund und Körperhaltung? Wie hängt das zusammen? 


Die häufigste Ursache für eine Myofunktionelle Störung ist eine schlaffe Körperhaltung. Durch die direkte muskuläre Verbindung von Kopf und Wirbelsäule sowie dem Schulter- und Beckengürtel haben Störungen in diesem Bereich direkten Einfluss auf den Mund- und Gesichtsbereich. Kinder, die eher eine schlaffe Körperhaltung haben, zeigen oft eine offene Mundhaltung. Durch die geringe Muskelspannung der Zunge hebt sich die Zungenmitte nicht vollständig an den harten Gaumen beim Schlucken. Die Lippen und die gesamte Kaumuskulatur werden kompensatorisch fest zusammen gepresst.



Wie gelingt nun der Transfer?

Die Therapie wird nicht als "Training" verstanden. Vielmehr soll das Kind durch Erfahrungen seine Strategien und Muster ändern können. Durch die Arbeit mit Kontrasten während der Therapie kann das Kind z. B. erfahren, wie sich der Körpertonus in Abhängigkeit zur Mundstellung verändert . Wichtig ist auch, die Übungen von Beginn an in den familiären Alltag zu integrieren und dabei sooft wie möglich den Mundschluss oder das korrekte Schlucken mit dem Kind zu üben, z. B. auf der Schaukel, beim Geschichten lesen, beim Einkaufen.

Das Loben, wenn das Kind den Mundschluss von sich aus hält oder eine kleine Geste zur Erinnerung, kann das Kind dabei unterstützen, an den Mundschluss zu denken, ohne ständig ermahnt oder kritisiert zu werden.



Wichtig für den Therapieerfolg ist der Spaß und die Motivation, denn nur so lassen sich „alte Muster“ verändern.

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